Platz der Republik


Darum geht es


In ihren Kolumnen schreibt Franziska Zimmerer unideologisch über Ideologien jeder Art: Über den neuen Botox-Feminismus, der Schönheits-Spritzen als politischen Statements verherrlicht. Über Klima-Prediger und Mainssplainer mit Wärmepumpe im Keller. Über heimatümelnde Fernreisen-Feinde und über Beauty-Influencer, die plötzlich gegen Israel hetzen.  Ihre Texte handeln oft vom deutschen Staatsglauben, der Unfreiheit und Lähmung hervorbringt. Und vom merkwürdigen Überlegenheitsgefühl eines Landes, das gar nicht merkt, wie es schleichend absteigt. Die Schreibhaltung ist zwar liberal, dennoch sind ihre Kolumnen nicht ausrechenbar. Sie schießt in alle Richtungen. Da bekommen alte Männer einen Streifschuss ab, die über angeblich faule Millennials schimpfen, genauso wie verwöhnte Oberschicht-Paare, die das Ende des Elterngelds für Gutverdiener betrauern. Ihr Tonfall ist humorvoll und selbstironisch. Kein Geifern, kein Predigen. Denn es gibt schon genug heiligen Ernst auf dieser Welt. Erstaunlich oft führen ihre Kommentare trotzdem zu heftigen Gegenreaktionen und Beschimpfungen, vor allem von älteren Männern, die sich eigentlich als Feministen verstehen. Was wiederum ein wunderbares Thema ist – für die nächste Kolumne.


Beitrag ansehen

Autor/en



Franziska Zimmerer

Franziska Zimmerer ist seit 2020 Ressortleiterin Community & Social bei WELT, wo sie die Teams Community, Social Media und Social Video verantwortet. Als Kolumnistin für WELT setzt sie sich schwerpunktmäßig mit Themen wie Generationengerechtigkeit und demografischem Wandel, Feminismus, Pop-Kultur und politischer Kommunikation auseinander. Davor arbeitete sie von 2018 bis 2020 als Politische Kommunikations- und Wahlkampfberaterin, wobei sie sich vor allem auf Krisenkommunikation spezialisierte. Von 2014 bis 2018 war sie als freie Mitarbeiterin für Bild.de (Politik/Wirtschaft) und BILD München tätig.
Ihre akademische Ausbildung umfasst ein Studium der Politik- und Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München von 2012 bis 2017. Zusätzlich absolvierte sie ein Studium der Security Studies am University College London (UCL) sowie einen Masterstudiengang in Politischer Kommunikation an der London School of Economics, den sie 2017 erfolgreich abschloss. Ihren Bildungsweg begann sie mit dem Abitur im Jahr 2011.