Muss das so wehtun?


Darum geht es


Etwa 15 Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen. Auch ich bin betroffen: Seit Jahren überfällt mich die Migräne bis zu elfmal im Monat. Aber was ist das eigentlich, Schmerz? Schmerzen kann ein gebrochener Ellenbogen oder die Trennung vom ersten Freund. Kaum ein anderes Wort verbindet so sehr unangenehme körperliche und psychische Empfindungen. Verselbständigt sich der Schmerz, wird er chronisch – also zur Erkrankung selbst.  Trotz steigender Patientenzahlen und Warnungen vor einer “stillen Epidemie” gibt es wenige Recherchen und klare Antworten, aber dafür umso mehr Fragen zu diesem Thema. Gehen wir richtig mit Schmerzen um? Und: Haben wir vielleicht verlernt, sie zu ertragen? Über Monate habe ich mit Ärztinnen, Apothekern und Historikern gesprochen, Patientinnen getroffen, eine Tagesklinik besucht und auf eine letzte große Chance zur Behandlung meiner Migräne gesetzt. Meine Schmerzen bin ich nicht losgeworden. Aber die Ohnmacht, ihnen schutzlos ausgeliefert zu sein.


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Nora Voit

Nora Voit, geboren 1991, studierte Germanistik in Wien, bevor sie sich an der Deutschen Journalistenschule in München ausbilden ließ. Seitdem schreibt sie frei u.a. für DIE ZEIT / ZEIT ONLINE den SPIEGEL und den DUMMY Verlag – mal über Hundeblicke, mal über Ausbeutung in der Sterneküche oder ihr Leben mit Migräne. Für ihre investigative Recherche zu Machtmissbrauch in der Sternegastronomie, die im Herbst 2021 im Dossier der ZEIT erschien, wurde sie gemeinsam mit ihrer Kollegin u.a. mit dem Helmut-Schmidt-Journalistenpreis, dem Deutschen Journalistenpreis und dem Axel-Springer-Preis ausgezeichnet. Sie lebt in München.