„Leben und Sterben für die Ukraine – Bachmut“


Darum geht es


Bachmut war der Schauplatz der größten, verlustreichsten Schlacht des Krieges in der Ukraine. Mehr als zehn Monate haben russische Truppen die Stadt bis zur Übernahme im Mai 2023 angegriffen – gegen erbitterten Widerstand. Ibrahim Naber erzählt die Geschichte dieses ukrainischen Überlebenskampfes und das Schicksal von drei Soldaten, die er an der Stadtfront in Bachmut begleitet hat: Wadim Adamow (18), Michailo Alekseenko (28) und Jurij Samanjuk (36). Nur einer der jungen Männer ist noch am Leben. Im Februar 2023, zur Hochphase dieses Kampfes, verbrachte Naber zwei Tage direkt in Bachmut. Putins Truppen hatten damals bereits erste Viertel erobert und beschossen die Stadt Tag und Nacht. Der Zugang war für Reporter nur noch sehr begrenzt möglich. Naber konnte ukrainische Drohnenpiloten der 93. Brigade bei einer Aufklärungsmission an der Front begleiten. Da Menschenansammlungen das Risiko russischer Angriffe erhöhen, musste der Kameramann zuhause bleiben. Der Reporter fotografierte und filmte den Einsatz selbst. Nur wenige Wochen nach der Frontreise erreichte Naber die Nachricht, dass eine russische Granate den 28-jährigen Michailo Alekseenko getötet hat. Kurz darauf fiel auch Jurij Samanjuk bei einem Kampfeinsatz. Ibrahim Naber reiste immer wieder in Ukraine. Er besuchte die Gräber der Gefallenen, reiste in ihre Heimatorte, traf ihre Freunde und Angehörigen. Und er sah auch den heute 21-jährigen Wadim wieder, jenen der drei Soldaten, der überlebt hat.

 


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Ibrahim Naber

Ibrahim Naber, geboren in Tübingen, hat seit Russlands Überfall rund acht Monate aus den Frontregionen in der Ukraine berichtet. Als WELT-Chefreporter ist er für den Fernsehsehsender und für Online/Print auch in anderen Kriegsgebieten wie dem Libanon im Einsatz.

Naber studierte Kommunikation, Politik und Slawistik in Bamberg, später International Relations & War am King’s College in London. 2017 schloss er seine Redakteursausbildung an der Axel-Springer-Akademie ab. Im Anschluss arbeitete er mehrere Jahre im Investigativteam der WELT, wo er für die Themen Innere Sicherheit und Terrorismus zuständig war. Als freier Reporter war er unter anderem für ZDF, ARD und NZZ tätig.

Das Medium Magazin zeichnete Naber im Jahr 2020 als einen der Top30 Journalisten bis 30 Jahre in Deutschland aus. 2022 erhielt Naber den Arthur F. Burns Preis für seine TV-Dokumentation (ARD) zum Sturm aufs Kapitol. 2024 wurde er als einer der American-German Young Leaders des American Council On Germany ausgewählt.

Fotocredit: Peter Muntanion